Liednacht 2019

 

Am 29.11.2019 findet die nunmehr vierte Liednacht der HfMT Köln zum ersten Mal in den Räumen der Kölner Musikhochschule statt. Unter dem einem Lied von Alban Berg entlehnten Titel „...In Hall und Widerhall...“ wird das klassische Kunstlied den intimen Rahmen des traditionellen Liederabends verlassen und sich auf inspirierende Dialoge einlassen, nicht nur mit anderen künstlerischen und musikalischen Ausdrucksformen, sondern auch mit Politik, Zeitgeschichte und aktuellen gesellschaftlichen Themen.
Dabei geht es nicht  um Gegenüberstellung im Sinne eines Nebeneinander, sondern um ein kreatives Miteinander, bei dem sich Neues entwickeln kann und überraschende Blickwinkel auf das Vertraute entstehen.

Jedes der neun Konzerte thematisiert ungewöhnliche Begegnungen.
Im Eröffnungskonzert erklingen mit den Bachianas Brasileiras No. 5 für Celloensemble und Sopran von Heitor Villa-Lobos, Songs von Kurt Weill im Arrangement für Gesang, Saxophonquartett und Akkordeon und den Spanischen Liebesliedern op. 138 von Robert Schumann für Vokalquartett und Klavier zu vier Händen Werke in großen und ungewöhnlichen kammermusikalischen Besetzungen.

„Lied und Metoo“ begrüßt als Gast die Psychoanalytikerin Adelheid Müller, die ihre Sicht auf gewalttätige Liebe in so vertrauten Liedern wie „Erlkönig“ und „Heidenröslein“ im Gespräch darlegen wird. Zu Gast in „Lied und zeitgenössische Lyrik“ ist die Schriftstellerin und Lyrikerin Sabine Schiffner, die ihre von Liedzitaten durchwobene Lyrik mit dem romantischen Liedgut verknüpfen wird.

„Lied und Jazz“ ist ein Projekt,  in dem Lied- und Jazzstudierende die Möglichkeiten erproben, sich mit dem Kunstlied improvisierend auseinanderzusetzen. „Verfemte Musik“ stellt verbotene, unterdrückte und zensierte Musik jüdischer KomponistInnen des 20. Jahrhunderts wie Maria Herz und Mieczysław Weinberg in den Mittelpunkt.

Franz Schubert steht im Fokus zweier sehr unterschiedlicher Konzerte: einmal erklingen seine Lieder nicht nur original, sondern auch in den Transkriptionen für Soloklavier von Franz Liszt, zum anderen geht es um die politischen Bedingungen, unter denen Schubert komponierte und wie sich diese von Repression und Unterdrückung geprägte Zeit  in seinen Liedern wiederspiegelt.
In „Musik und Kabarett“ erklingt eine Hommage an das Kabarett der Zwanziger Jahre mit einem seiner wichtigsten Repräsentanten Kurt Tucholsky sowie die kabarett-affinen Songs von William Bolcom.

Schließlich wird am Donnerstag, 28.11. um 19.30 Uhr und am 29.11. um 17.00 Uhr noch einmal die überaus erfolgreiche Jacques Offenbach Revue „Pas de deux“ wiederaufgenommen, in der Offenbachs Lieder, Highlights aus seinen Operetten und Gedichte u.a. von Georg Heym und Heiner Müller den großen Kölner Komponisten auf seinem steinigen Weg zum Ruhm begleiten.

Die Liednacht ist ein Konzertprojekt der Liedakademie an der HfMT Köln. Die Konzeption und künstlerische Leitung liegt in den Händen der beiden Profes. für Liedgestaltung Ulrich Eisenlohr und Stefan Irmer. An dem Projekt sind über 50 Studierende und Lehrende aller Fachbereiche der HfMT Köln beteiligt.